Venedig Arsenale, Zentralpavillon und Giardini 9. Mai - 22. November 2015

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La Biennale di Venezia 2015 – 56. Esposizione Internazionale d’Arte

Der diesjährige Biennale-Direktor Okwui Enwesor, nigerianischer Herkunft und Leiter des Hauses der Kunst in München, versammelt unter dem Titel „All the world’s Futures“ Arbeiten von Künstlern, Filmemachern und Autoren aus der ganzen Welt, um möglichst vielschichtig die Fragen unserer Zeit zu beleuchten. Mit der Präsenz renommierter Künstler knüpft er auch an die Tradition der nunmehr 120jährigen Biennale an. Im Zentralapvillon sind Marlene Dumas und Andreas Gursky Studioausstellungen gewidmet. Georg Baselitz und Katharina Grosse bespielen Teile der Arsenalehallen.

Im deutschen Pavillon gehen junge Medienkünstler, darunter Hito Steyerl, Olaf Nicolai und Tobias Zielony, der Bedeutung des Bildes in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung nach. Die indische Künstlerin Shilpa Gupta und der pakistanische Künstler Rashid Rana beschäftigen sich in ihrem Gemeinschaftsprojekt im Palazzo Benzon in San Marco mit der Historie ihrer Länder und den künstlerische Möglichkeiten zur Überwindung historischer Feindbilder. Danh Vo, der in seinen Objekten und Installationen persönliche Erfahrungen seiner Kindheit in Vietnam sowie Fragen der kulturellen Identität behandelt, ist im dänischen Pavillon vertreten. Parallel hierzu hat der Künstler die Ausstellung „Slip of the tongue“ in der Punta della Dogana kuratiert.

Der Goldene Löwe für das Lebenswerk geht in diesem Jahr an den ghanaischen Bildhauer El Anatsui. Die Amerikanerin Adrian Piper erhält den Goldenen Löwen für das beste Werk. Der Goldene Löwe für den besten Länderbeitrag erhält Armenien: In einem Kloster auf der Insel San Lazzaro nehmen sämtliche Exponate indirekt Bezug zum Völkermord vor 100 Jahren. In den poetischen Installationen von Sarkis Zabunyan, immer gebunden an das Gedächtnis und die menschliche Geschichte, wird Kultur und Geschichte konkretisiert, sichtbar und erfahrbar gemacht. Sarkis, seit den sechziger Jahren in Paris lebend, vertritt nicht nur sein Herkunftsland Armenien, sondern zudem sein Geburtsland Türkei. Eine beeindruckende Geste, in der das politische Potential der Biennale aufscheint.

56. Biennale von Venedig