Berlin Martin-Gropius-Bau 4. September – 6. Dezember 2015

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Piet Mondrian. Die Linie

Mit seinen reduzierten Kompositionen aus Linien und sparsamen Farbflächen schuf Piet Mondrian (1872-1944) Ikonen der klassischen Moderne. Auf seinem Weg zur Abstraktion experimentierte der Künstler zunächst mit verschiedenen Kunststilen, er malte u.a. impressionistisch und fauvistisch-expressionistisch anmutende Bilder. Diese weniger bekannte Entwicklung zeigt die Ausstellung im Gropius-Bau anhand von rund 50 Gemälden und Zeichnungen auf.

1912 zog Mondrian nach Paris, wo ihn der Kubismus beeinflusste. Im Streben „nach der Harmonie durch die Gleichwertigkeit von Linien, Farben und Flächen“, wie der Künstler es selbst formulierte, werden seine Landschaften zunehmend schematisierter. Die Linie wird von ihm mehr und mehr als Vertikale und Horizontale eingesetzt. Das Naturmotiv wird aufgelöst und zur abstrakten Komposition.

Als Kunsttheoretiker und Mitbegründer der Künstlervereinigung „De Stijl“, gegründet 1917 von niederländischen Malern, Architekten, Grafikern und  Dichtern, verfasst Mondrian eine bedeutende Schrift, die als Bauhausbuch Nr. 5 unter dem Titel „Neue Gestaltung. Neo-Plastizismus, Nieuwe Beelding“ erscheint.

Seine bis zum Äußersten vereinfachten Kompositionen werden in Deutschland nach 1933 als entartet diffamiert. In New York, wohin er 1940 zieht, stößt seine Arbeit auf großes Interesses. Neu entstehende Werke lockerte Mondrian nun mosaikartig mit Primärfarben auf und überwand so seine früheren strengen Kompositionen zugunsten einer musikalischen Rhtythmisierung des Motivs.

 

Walter-Gropius-Bau