Wien Winterpalais 21. November 2015 – 6. März 2016

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Olafur Eliasson – Baroque Baroque

Während die minimalistische Museumsarchitektur von Tadao Ando in der Langen Foundation in Neuss derzeit in ein kraftvolles Zusammenspiel mit den Werken von Olafur Eliasson (*1967) tritt, ist es in Wien der barocke Winterpalais, der die Bühne für den dänisch-isländischen Künstler bietet.

Neue ortsspezifische Interventionen ergeben im Zusammenwirken mit den ausgestellten Exponaten, die sich aus den Privatsammlungen der TBA21 (Thyssen-Bornemisza Art Contemorary) und der Juan & Patricia Vergez Collection speisen, einen kraftvollen Dialog zwischen der opulenten Rhetorik der barocken Architektur und Eliassons kalkulierten Wahrnehmungsanordnungen.

Seit über zwei Jahrzehnten erkundet Eliasson die kognitiven und kulturellen Aspekte des Sehens und hinterfragt die Konstruktion von Wirklichkeiten. In seinen subtilen und zugleich experimentellen Interventionen und großräumigen Installationen setzt der Künstler spiegelnde Materialien, farbiges Glas sowie künstlich erzeugte Naturphänomene wie Wind, Wasser, Licht oder Nebel ein. Mittels Bewegung, Projektion, Schatten und Spiegelungen werden die Beziehungen zwischen Körper, Wahrnehmung und Repräsentation herausgefordert.

In seinem kalkulierten Spiel mit Illusion, dem kaum Wahrnehmbaren, dem Materiellen und Immateriellen entsteht Raum für Künstlichkeit und Veränderlichkeit, die dem Weltbild des Barocken innenwohnen. Als Epoche revolutionärer optischer und wissenschaftlicher Entdeckungen und dem gleichzeitigen Aufblühen des Fantastischen und Okkulten, schafft das Barocke Zonen zwischen Licht und Dunkelheit, Wissen und Spekulation: Aspekte, die Eliasson in seinen Verfahrensweisen aus Naturwissenschaft, Psychologie und Philosophie aufgreift.

Die Ausstellung im Winterpalais führt erneut nicht nur die grundlegenden Prinzipien der Arbeit von Eliasson vor Augen, sondern vor allem auch die eindringliche Einfachheit und Präzision seiner Werke.

 

Winterpalais

Langen Foundation