Berlin Martin-Gropius-Bau 9. April – 26. Juni 2016

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Isa Genzken: Mach dich hübsch!

Als radikale und einflussreichste Künstlerin der Gegenwart wird derzeit Isa Genzken (67)  im Gropius-Bau gefeiert. Die Überblicksausstellung „Mach dich hübsch“ kreuzt frühe und späte Werke, zeigt Filme, Zeichnungen, Beton- und Gipsskulpturen sowie komplexe Collagen aus trashigen Alltagsgegenständen.

Stadtkultur und Architektur gehören ebenso zu den Themen der Künstlerin wie Modernität, der menschliche Körper und Porträts.

Knallbunte Assemblagen aus Fundstücken wie Krepppapier oder Eierboxen formieren die Hochhäuser von New York und Berlin: Metropolen, die die Künstlerin bis heute beschäftigen und prägen. Bemalte, beklebte und getragene Hemden etwa zeugen von ihren exzessiven Phasen in den Clubs eben dieser Großstädte.

Jüngere Werke wie die Nofretete-Abgüsse mit den Sonnenbrillen, die zuletzt im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt aufgereiht zu sehen waren, versieht Genzken nun mit Mundschutz, gelben Perücken und Kopfhörern.

In einer Vielzahl von Arbeiten verschmilzt ihre assoziative und assemblagehafte Arbeitsweise mit ihrer illustren Biografie.

Die fast schwebenden, an Kompassnadeln erinnernden Bodenskulpturen im Lichthof des Gropius-Bau gehen zurück auf eine Performance in Anlehnung an Bruce Naumann, bei der die Künstlerin selbst auf dem Boden lag. Sensibilisiert für das spannungsreiche Verhältnis von Raum und flachem Korpus, ließ Genzken die schmalen, meterlangen Rundkörper von einem damals hochkomplizierten Computerprogramm berechnen, schuf sie aus Holz nach und bemalte sie mit den klaren Farben der Minimalisten.

Nach der großen Werkschau im Museum of Modern Art in New York (2013), die durch Amerika tourte, vermittelt nun der Gropius-Bau mit knapp 150 Werken  einen Überblick über die vielfältigen, oft rüden und improvisierten Bild- und Objektmontagen von Genzken.

 

Gropius-Bau