Dirk Kreckers Typewriterdrawings, mit denen der Künstler inzwischen international Beachtung erlangt hat, entstehen mithilfe unterschiedlicher mechanischer Schreibmaschinen, deren Farbbänder und Schrifttypen herkömmliche Bildmittel wie den Bleistift, Kohle oder Kreide ersetzen. Krecker gestaltet seine Blätter durch unzählige getippte, zuweilen dynamisch gehämmerte Schrifttypen: Buchstaben, Wörter und Satzfetzen überlagern sich und führen zu einer spannungsvollen Bilddichte.
Es entsteht eine Art Zeichenteppich, zuweilen filigran, dann wieder netzartig, einem dichten Geflecht gleich. Mancherorts kulminieren die Zeichen in Hochhäusern, Flugzeugen oder Menschen.
In einer anderen Werkgruppe wird das Blatt durch Stanzen stellenweise durchlöchert und aufgelöst, Bildträger und Darstellung erscheinen gleichermaßen fragmentiert. Immer bleibt die eingesetzte Farbpalette auf die Farben des vorhandenen Bandes der Schreibmaschine reduziert: Meist in Schwarz, Rot, Blau und Grün.
Im Rückgriff auf ein technisch überholtes Schreibgerät, das vor wenigen Jahrzehnten noch die Arbeitswelt des Menschen beherrschte, kreiert Krecker zugleich ausdrucksstarke und poetische Bildkompositionen. Sie erscheinen wie die Antithese zur medialen Scheinwelt des Digitalzeitalters und dessen Omnipräsenz
Dirk Krecker war Meisterschüler bei Thomas Bayrle an der Städelschule in Frankfurt am Main und bei Heiner Blum und Manfred Stumpf an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach. Ausgezeichnet wurde er mit Stipendien der Cité Internationale des Arts, Paris, sowie des Hessischen Wissenschaftsministeriums (beide 2003). Parallel zu seinen Typewriterdrawings beschäftigt sich der Künstler mit Soundinstallationen.
Sammlungen
Privatsammlung Chicago
Privatsammlungen Frankfurt am Main
2021 | Dirk Krecker. Song for an electronic whale. saasfee*pavillon, Frankfurt am Main | |
2019 | Ultraviolett, Laura Mars Gallery, Berlin | |
2019 | Neptune Klänge. F – Brest, Ancienne médiatèque de Neptune. www.eesab.fr | |
2018 | En Bloc. Berlin, Codex-Berlin | |
2017 | disjunktion. DAG und Dirk Krecker. Laura Mars Gallery, Berlin Populistenbeschimpfung (Kooperation mit Red Park). Mousonturm, Frankfurt am Main Out of Office. MMK, Ingolstadt A hard Place. 500X Gallery, Dallas | |
2016 | SHORT CUTS. Dirk Krecker – Fiene Scharp. RE (A) LATIONS III. Zusammengestellt von DAG im glue, Berlin | |
2015 | c_d_s – glue @ Kunstquartier Bethanien – Projektraum, Berlin. | |
2014 | Dirk Krecker – like a dream or two. Galerie Detterer, Frankfurt am Main. Für die Reichen, für die Armen. Laura Mars Grp., Berlin Kimme und Korn. DAG und Dirk Krecker. Raum für Nichts, Leipzig reKOLLEKT. Galerie Borchardt, kuratiert von Jan Kage, Hamburg | |
2013 | Kollektivmaschine. MMK Sunset im Palmengarten, Frankfurt am Main (Soundperformance) Big Data Art 2013. Kuratiert von Munikat. Kreativ-Loft, München Mothership. Kuratiert von saas.fee* und Dirk Krecker. saas.fee*pavillon, Frankfurt am Main. The edge of abstraction. Hopstreet, Brüssel | |
2012 | Urban Mining. Dirk Krecker. Galerie Lorenz, Frankfurt am Main. Last Vispo. Kuratiert von Jürgen Olbrich, Kunsttempel, Kassel |
Ausstellungen (Auswahl)
Publikationen (Auswahl)
2014 | Barrie Tullett, Typewriter Art. A Modern. Laurence King Publishing, London | |
2013 | Magazinbeitrag bei euromaxx. Deutsche Welle | |
2012 | The last Vispo Anthology: Visual Poetry 1998–2008. Hrsg. von Nico Vassilakis, Crag Hill, Fantagraphics Nina Pauer, Kammern des Wahnsinns, in: Die Zeit, Nr. 44, S. 51. Sandra Danicke, Getippte Städte, in: Art – das Kunstmagazin, Oktober 2012, S. 87. |