Auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten im Medium der Malerei hat Michael Jäger das Acrylglas als Malgrund für sich entdeckt. Horizontale Linien und Gitternetze bilden die Grundstruktur seiner Lackbilder, durch-
setzt von zellartigen Formen und Körpern. Rechtwinkelige Felder und amorphe Zonen ergänzen das abstrakte und kompakte, streng durch-
komponierte Gefüge.
Die oberste erkennbare Malschicht entspricht seinen ersten Pinselstrichen. Jäger malt auf der Rückseite und setzt die Schichten nach und nach übereinander: Erst wenn eine Farbschicht getrocknet ist, kann es im Werkprozess weitergehen. Die Offenheit der Bildfindung findet ihre konsequente Fortsetzung innerhalb der formalen Gestaltung des Werks, das durch keinen Rahmen begrenzt wird, sich vielmehr nach allen Seiten auszudehnen scheint.
Die Offenheit des Werks bezieht konstitutiv auch den Betrachter mit ein, indem sich auf der glänzenden Oberfläche des Acrylglases Spiegelungen ergeben. Linien und Farbspuren werden so um Bilder der Außenwelt erweitert wird und bilden ein rätselhaftes, veränderliches Ganzes. Zusätzlich unterstreicht Acrylglas die Leuchtkraft der Farbe und verleiht den Farbschichtungen einen schwebenden Schleier.
Michael Jägers Arbeiten sind regelmäßig in Ausstellungen präsent, zuletzt im Märkischen Museum Witten und zuvor in der artothek in Köln, der Kunsthalle Wilhelmshaven und den Newlyn Art Galleries in Großbritannien. Er war Stipendiat in Paris, Florenz und Melbourne.
An der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist Michael Jäger als Prodekan und im Fachbereich Kunst als Professor für Bildnerische Grundlagen/ Malerei in der Lehre tätig.
Sammlungen (Auswahl)
Staatsgalerie Stuttgart
Kunstmuseum Bonn
Sammlung Ströher, Darmstadt
Sammlung Mercedes Benz, Stuttgart–Berlin
Sammlung Hapag Lloyd, Hamburg
Ausstellungen (Auswahl)
2023 | Michael Jäger – „Nachhallraum“, Galerie Frank Schlag & Cie, Essen | |
2022/23 | Michael Jäger – people. Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon, Celle | |
2022 | Michael Göbel – Rückblicke 02-22 mit Martin Kasper. Haus der Kunst St. Josef, Solothurn | |
2021 | TINA HAASE – MICHAEL JÄGER – FASHorangezwei.0 MM – Kunstverein Mönchengladbach | |
2018/ 2019 | Fensterbilder – „Acht Briefe an Anni – 2018.“ Oberhausen, Verein f. aktuelle Kunst / Ruhrgebiet e.v. | |
2017 | „JÄGERPALMTAG“ – Bilder und Wandmalerei von Michael Jäger und Jürgen Palmtag. Moratinstitut für Kunst und Kunstwissenschft, Freiburg | |
2016 | „WHIZZ BANG“. Märkisches Museum Witten „RAHSAAN“. Galerie Frank Schlag & Cie, Essen Fünfzig Zigarren für das Licht der Zukunft. Kunstverein KISS, Abtsgmünd | |
2014 | einszumanderen. Artothek, Köln Structures, Strukturen. Kunsthalle Wilhelmshaven, Newlyn Art Galleries, Newlyn UK | |
2010 | The desire to be else where. RMIT Gallery/Melbourne mit Destiny Deacon | |
2008 | Wasserstandsmeldung. Kunstmuseum Bonn Teaching an old dog new tricks. Den Frie Udstilingsbygning, Kopenhagen | |
1996 | Positionen. Reisen an die Grenzen der Malerei. Museum Folkwang, Essen |
Publikationen (Auswahl)
2010 | Cecil. Begleitpublikation zu Worauswodurch. Ausst.-Kat. Städtische Galerie, Waldkraiburg Hans Joachim Müller, Künstliche Welten, in: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München, 2010, S. 2–10. | |
2006 | Salon Ornet. Ausst.-Kat. Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen | |
1997 | Wandbildband. Ausst.-Kat. Kunstverein Freiburg/Heilbronn/Essen | |
1991 | Summe + Rest. Ausst.-Kat. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen/Düsseldorf |