Mit dieser aus einem Doppelfoto bestehenden Bildkomposition knüpft Ulrich Schwarz an das Thema des Seitenwechsels an. Seitenwechsel bezeichnet für ihn den wechselseitigen Tausch der Spielerposition auf dem Spielfeld.

Die Idee zur Übertragung dieser Bezeichnung auf die Situation vor und nach dem Tod resultierte aus einem Filmprojekt in Italien. In Olevano Romano hatte Ulrich Schwarz eine Friedhofsszene filmisch eingefangen, bei der das Licht im Laufe des Films die Seite wechselt – von der Vorder- auf die Rückseite eines Grabsteins. „Diese Verbindung von Jenseits und Diesseits, vom Schatten ins Licht, von linkem Spielfeld zum Rechten und umgekehrt ist mir wichtig. Wir wissen nicht wo uns die Reise hinführt und/oder endet“, so führt der Künstler seinen Werkgedanken aus.

Die Fotografie wurde gedoppelt: Das jetzige Bild ist nicht nur vom Positiven ins Negative gewandelt, sondern auch gespiegelt, so dass sich am Ende der abgewinkelten Gänge eine Verbindung vermuten lässt. In einer umgekehrten Schwarz-Weiß-Komposition nebeneinander gestellt, ergibt sich ein spannungsvoller Bildkontrast.