Dirk Krecker – Am Ende Der Langeweile

verlängert bis 4. September 2016

Schemenhaft, wie aus der Erinnerung, zeichnet sich aus dem linearen Muster getippter Buchstaben, Wörter und Satzteilen das Antlitz einer Frau ab. In der Serie „Am Ende der Langeweile“ wird das weibliche Porträt zum Bildgegenstand, den der Frankfurter Künstler Dirk Krecker nach und nach bis hin zur Undechiffrierbarheit zerlegt.

Bei näherem Hinsehen kann man Worte entdecken wie „verborgen und technologisch, Kabel und freie Presse“. Es sind Begriffe einer spezifischen Wort- und Materialsammlung des Künstlers, die um den Diskurs der Privatheit in der heutigen Medienwelt kreisen.

Krecker unterlegt seinen Arbeiten damit eine Bedeutungsebene, die von Überwachung und Technologisierung handelt, die er aber nicht verurteilen will. Vielmehr geht es darum, den Betrachter zu sensibilisieren für gesellschaftliche Rahmenbedingungen im digitalisierten Alltag. Auch der Titel der Werkserie, angelehnt an Dietmar Daths Roman über „Die Abschaffung der Arten“ beschreibt das Ende der Privatheit.

Mit Farbband und Typen spürt Krecker bei seinen „Typewriter Drawings“ Augenblicken nach, die in der Vergangenheit wurzeln und in die digitalisierte Zukunft weisen.

Mit den verdichteten Bildkompositionen kreiert er poetische Erinnerungslandschaften, die von der Beständigkeit des Analogen zeugen.