Michael Jäger – Bells

9. November 2015 – 10. Januar 2016

Amorphe Formen stoßen auf rechtwinkelige Farbfelder, vertikale Linien und Gitternetze durchziehen die Bildfläche, ergänzt durch zellartige Körper.  Ornamentale Strukturen und gestische Akzente brechen das Gefüge der kompakten Bildfindungen spannungsvoll auf.

In den hier exklusiv vorgestellten acht Werken aus der umfänglichen Serie BELLS arbeitet Jäger mit Lack und Acryl: Auf der Rückseite seines Bildträgers Acrylglas setzt er die Farbschichten nach und nach übereinander. Die reflektierende Glasoberfläche suggeriert zusätzlich Bildtiefe und unterstreicht zudem die intensive Leuchtkraft der Farben.

Jäger bedient sich der Gattung der Hinterglasmalerei, die in der Renaissance ihre erste Blütezeit erlebte und lange Zeit als Volkskunst abgetan wurde. Kandinsky, Gabriele Münter und Franz Marc, die Maler des Blauen Reiters bewunderten die Klarheit und das Abstraktionsvermögen dieser Technik und übten sie aus.

In letzter Zeit rückt die Hinterglasmalerei wieder ins Blickfeld, auch auf dem Kunstmarkt. Gerhard Richter gehört zu den zeitgenössischen  Künstlern, die die alte Kunstform wiederentdeckt haben: Richter hat bis jetzt über 280 Hinterglasbilder geschaffen.

In der Hinterglasmalerei der Gegenwart behaupten sich Jägers Bilder als subtile und vielschichtige Farbkompositionen.