Mona Breede – Global Urbanity

11. Januar 2016 – 6. März 2016

Passanten begegnen sich in einer urbanen Umgebung, zufällig und ohne sich zu beachten. Geschäftsleute, Familien mit Kinderwagen, der lesende Student, Frauen und Männer allein oder in Gruppen mit Mobiltelefonen und Einkaufstüten in den Händen, die motorisierten Bewohner Shanghais: Sie alle sind unterwegs, wohin können wir nur erahnen.

Es sind Alltagsszenen, die Mona Breede vor der Folie ihrer Aufenthalte in den Metropolen der Gegenwart fotografisch komponiert. Als Kulissen dienen ihr prominente Schauplätze der jeweiligen Stadt: Die City von Dubai, das mehrgeschossige Wegesystem im Parc de la Villette in Paris, Hochhäuser in Shanghai oder etwa die Schaufenster einer Nobelmarke in St. Petersburg.

Die Künstlerin nutzt die Orte, ihre Architektur und spezifische Atmosphäre, um sie nachträglich mit anonymen, gezielt ausgewählten Protagonisten aus ihrem Bilderfundus zu beleben und zu variieren.

Es ensteht ein Vexierbild zwischen Realität und Illusion, das unserem Wiedererkennen und unserem Gefühl, schon einmal dort gewesen zu sein, nicht widerspricht.

Breede wird so zu einer Choreografin von Inszenierungen, die weniger die Wirklichkeit unmittelbar abbilden als vielmehr das pulsierende Großstadtleben vielschichtig verkörpern. Ihre komplexen und verdichteten Fotoarbeiten überzeugen als zeitgemäße Metaphern über das Leben in den Metropolen dieser Welt.