Patrick Tosani – Ayas Traum

18. Mai – 5. Juli 2015

Farbige Stoffe umrahmen luftig die Kinderköpfe und tauchen sie in ein gelbes, rotes, blaues oder silbrig schimmerndes Licht. Die Gesichter der syrischen Mädchen und Jungen leuchten auf diese Weise wie inmitten eines Blütenkranzes, der sie schützend umgibt.

Patrick Tosani, international mit seinen Fotografien in Sammlungen wie dem Solomon R. Guggenheim Museum in New York und dem Centre Pompidou in Paris vertreten, konzentriert sich in der hier gezeigten Porträtserie „Enfants de Damas“ ganz auf den Gesichtsausdruck der Schulkinder und unterstreicht mit Hilfe der Farbe und der Leuchtkraft des Stoffes ihren poetischen Ausdruck.

Wie für sein fotografisches Gesamtwerk charakteristisch, interessieren den ausgebildeten Architekten auch in dieser Werkgruppe Aspekte wie Dimension und Proportion: Indem er die in Stoff gehüllten Gesichter der Kinder in der Nahansicht fokussiert, inszeniert er diese als wesentlichen Ausdrucksträger persönlicher Identität.

Tosani selbst bezeichnete es als Herausforderung, in einer Schule in Damaskus Kinder zu fotografieren, zu deren Alltag auch Gewalt und Terror gehören. Bei genauem Hinsehen erkennt man die Ernsthaftigkeit der Gesichter und die fehlende Unbekümmertheit. Ihr stellt Tosani das lichte Erscheinungsbild seiner fotografischen Inszenierung gegenüber, das Zuversicht weckt. Es entstehen eindringlich wirkende Porträts von zeitloser Poesie.