In motion

8. Juli – 6. Dezember 2022

Nach innovativen Ausdrucksmitteln suchend, knüpfen heute junge Künstlerinnen an eine lange Tradition des Auslotens und Experimentierens mit Farbe, Form und Materialien an. Dies lässt sich von Georgia O’Keeffe mit ihren lyrischen Blumen und surrealistisch anmutenden Landschaften über Hilma af Klint mit ihren abstrakten Kompositionen bis hin zu Louise Bourgeois‘ monumentalen Skulpturen nachvollziehen. Als Pioniere sind diese Künstlerinnen zugleich prominente Beispiele für ein langes Ringen um künstlerische Anerkennung. Nicht von ungefähr bezieht die aktuelle 59. Biennale von Venedig auch zahlreiche Werke von unbekannten Künstlerinnen wie Lillian Schwartz oder Lenora de Barros ein.

Die Suche nach  modernen Formfindungen und die Auseinandersetzung mit der aktuellen Lebenswirklichkeit prägen den künstlerischen Ansatz der Künstlerinnen, die bei The Collector Space vertreten sind.

In mehreren Arbeiten nimmt Merle Lembeck Bezug auf das Thema Mutterschaft und Weiblichkeit. In ihren Skulpturen setzt sich die Künstlerin dabei mit den Eigenschaften unterschiedlichster Materialien auseinander. Weiches scheint hart, Hartes wirkt weich. Dieses Spiel mit der Materialästhetik erinnert an Werke von Rosemarie Trockel.

Mai Braun visualisiert in ihren Papierarbeiten die Entwicklung dreidimensionaler Form aus geometrischen Strukturen und deren Wirkung auf Raum und Fläche. Mona Breede kreiert in ihren Fotografien fiktive Bilder des urbanen Lebens, die irreal und zugleich poetisch wirken.

Ausgehend von einer USA-Reise verdichten sich in Anna Kerstin Ottos Werken Erinnerungen an Raum, Zeit und Farbe und werden für den Betrachter nachvollziehbar. Ursprünglich als farbige Vierkanthölzer für eine Wandarbeit konzipiert, behaupten sich die in Gips gegossenen und polychrom gefassten Stäbe der Memory stripes horizontal als Deckeninstallation, zu sehen in der Goldenen Waage in Frankfurt.